Antrag: Tippen statt Kippen

AT/0001/2023
Antrag der WGS-Fraktion: „Abstimm-Aschenbecher“ für „Tippen statt Kippen“

Beschlussentwurf
Der Stadtrat möge beschließen, die Verwaltung zu beauftragen, fünf „Abstimm-Aschenbecher“ anzuschaffen und an markanten Stellen aufzustellen.

Begründung
Im Newsletter der Stadtverwaltung vom 10.02.23 weist die Stadt Koblenz zu Recht auf die Problematik der weggeworfenen Zigarettenstummel hin. 

Knapp 6 Billionen Zigaretten werden laut Weltgesundheitsorganisation weltweit pro Jahr geraucht. Die Zahl der jährlich achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen wird weltweit auf 4,5 Billionen gechätzt. Allein in Deutschland wären das 57 Milliarden Zigarettenkippen. 

Eine gigantische Zahl. Ob an Bahnsteigen, auf den Einkaufsstraßen oder in Parks und Grünanlagen – überall wird man konfrontiert mit den kleinen braunen Kippen, die – einmal achtlos auf den Boden geworfen – kaum noch effizient zu entsorgen sind.

Es handelt sich bei den weggeworfenen Kippen aber nicht nur um ein ästhetisches Problem, sondern um Umweltverschmutzung, denn in den Resten einer Zigarette stecken viele Gifte, darunter Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium usw. und natürlich Nikotin. Auch die Filter selbst sind ein nicht zu unterschätzendes Problem. Sie bestehen entgegen der landläufigen Meinung nicht aus natürlichem Zellstoff, sondern aus Zelluloseacetat, das in der Natur nicht abbaubar ist und von Vögeln und Fischen oft mit Futter verwechselt wird.

Aber wie schaffen wir es, dass weniger Zigarettenkippen auf Koblenzer Straßen landen? Nur einfach zusätzliche Abfalleimer lösen das Problem nicht. Wir müssen den Kippen-Erzeuger dazu bringen, eigenmotoviert seine Kippe in einen geeigneten Abfallbehälter zu werfen: den Abstimm-Aschenbecher. Andere Städte wie z. B. Stuttgart, Heilbronn und Heidenheim machen es uns vor.

Hier können Raucher mit ihrer Kippe über eine Frage abstimmen, statt sie auf die Straße zu werfen. Der Abstimm-Aschenbecher besteht aus zwei Glaszylindern mit Antwortmöglichkeit. Durch den Einwurf eines Zigarettenstummels in eines der zwei Fächer kann so über verschiedene Fragen abgestimmt werden. Es gibt diese Behälter in unterschiedlichen Farben.

Mit der Installation von vorerst 5 Abstimmkästen, als Pilotprojekt an markanten Stellen, könnte Koblenz versuchen, die Raucherinnen und Raucher dazu anzuregen, ihre Kippen in diesem Aschenbecher zu entsorgen, statt diese auf den Boden zu werfen. Die Fragen in den Tippkästen sollten einen Bezug zu Koblenz aufweisen, regelmäßig ausgetauscht und die Ergebnisse der Befragung an dieser Stelle wieder veröffentlicht werden.

Mögliche Beispiele für markante Orte und Fragen könnten sein:

Am Deutschen Eck
„Wie hoch liegt die gegenüberliegende Festung Ehrenbreitstein?“ Mögliche Antworten: 130 m hoch oder 180 m hoch.
„Wie hoch ist nur das Reiterstandbild am Deutschen Eck?“ Mögliche Antworten 10 m oder 14 m.

oder

am Hauptbahnhof
„Wie gefällt Ihnen der Bahnhofsvorplatz?“ Mögliche Antworten Gut oder weniger gut

oder 

am Forum
Haben Sie schon einmal das Romanticum besucht?“ Mögliche Antworten Ja oder nein.

Die Kosten von 379 € für einen „Aschenbecher“ sind überschaubar. Bei gutem Gelingen des Pilotprojektes könnten Sponsoren für weitere Abstimmkästen gesucht werden z. B. mit eigenen Abstimmungsthemen vor den jeweiligen Geschäften.

ANTWORT DER VERWALTUNG am 16.03.2023
Der Antrag wird abschließend im Werksausschuss „Kommunaler Servicebetrieb Koblenz“ beraten.

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